Villa Eugenia

Kunstaustellung | Geht es ohne Kunst? Bilder zu Mensch Natur und Umwelt

Geht es ohne Kunst? Bilder zu Mensch Natur und Umwelt

Dagmar Roos

Die ausgestellten Arbeiten von der in Tirol geborenen Dagmar Roos sind keine Abbilder, sondern Zustände und Vorkommnisse in Natur und Umwelt. Es sind die wiederkehrenden Muster und Ähnlichkeiten der Natur, die in Formen, Farben und Strukturen in den gezeigten Bildern ihren Ausdruck finden. Die verwendeten Bildtitel sind eher Anleitung und Anregung als genaue Bezeichnung. In allen wird der Gegensatz zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion deutlich, gerade dies und der unterschiedliche Abstrahierungsgrad in ihren Bildern ist wesentliches
Kennzeichen ihres Werkes. Durch diese Kombination, wie auch durch das nie eindeutig definierte Umfeld der einzelnen Bildgegenstände, bleibt es unbestimmt und zeitlos. Es werden einzelne Techniken wie Holz- und Linolschnitt, Papierschnitte und Malerei in Acryl miteinander verbunden.

Barbara Lörz
- Geschöpfte Entfaltungen -

Dass sich Papier von seiner bloß unterwürfigen Funktion als Trägermaterial der Zeichnung oder diverser Druckverfahren emanzipiert hat und selbst zum geradezu `aufmüpfigen` Gestaltungsmaterial wurde, ist Teil einer erst knapp 100 Jahre alten Entwicklung in der Kunstgeschichte. Zu ihr gehören die faszinierenden Form-und Bildfindungen von Barbara Lörz, die aus eigens geschöpften Papieren oder bearbeiteten Papierabfällen unterschiedlichster Herkunft, werke schafft, die sich aus der glatten Fläche in den Raum entblättern. Das Papier scheint zu quellen, zu blühen und entfaltet sich zum Objekt, zum Gespinst, zum Relief; überschreitet damit die Malerei in eine dritte Dimension, - ohne dabei ein feines Gespür für Tönungen und Farben zu verlieren - hin zu einer filigranen, verletzlichen, vielleicht sogar vergänglichen Körperlichkeit im Raum. Dabei könnte man fragen, wie weit diese selbstbewussten, aber sich auch provozierend schutzlos präsentierenden Papiergeflechte als genuin
weiblich zu verstehen wären.

In Werkgruppen, von der Künstlerin unterteilt, wird darauf der Blick angeboten. Zu sehen sind Papier – Poesien von ganz eigener Schönheit. Keinesfalls aber gefällig. Oder aber nur dekorativ. Denn es ist hier etwas sehr Seltenes gelungen. Nennen wir es versuchsweise konkrete Abstraktion. Barbara Lörz`abstrakte, also nicht gegenständliche Arbeiten, widmen sich konkreten Themen, wie etwa unser Umgang mit dem nur scheinbar verfügbaren Element Wasser. Etwa mit dem Scheiben-Objekt „Himmel und Meer global“ ( 2022), an den blauen Planeten erinnert aber durch die geschichteten Papierstückchen, unten blau, oben weiß, den Eindruck von etwas Geflicktem, das bald aus den Nähten krachen könnte.

Was Barbara Lörz` Arbeiten so stark macht ist, dass sie eben nicht ins plakativ Anklagende verfällt, sondern in Nähe zu unserer Wahrnehmung und Gefühle verstrickenden Traum-Gebilden, in denen Abwehr und Wunsch, Flucht und Begehren immer zugleich Gestalt annehmen. Undes ist dieses offene Zugleich, dass unsere Konflikte, vermittelt über die aufgeladenen Ambivalenzen des Kunstwerks, überhaupt erst bearbeitbar macht.

 

Öffnungszeiten:

Sonntag 14 - 17 Uhr

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